Die Stoff-Feld-Analyse (SF-Analyse), auch als Methode der abstrahierten Strukturanalyse bekannt, ist ein Werkzeug, das sich besonders gut eignet, um die Interaktion zwischen Komponenten existierender technischer Systeme zu modellieren. Darunter fallen auch Mess- und Detektionsprobleme. Für ein arbeitsfähiges technisches System sind mindestens zwei Stoffe und ein Feld dazwischen notwendig. Unter Stoff kann jedes Objekt unabhängig von seiner Komplexität verstanden werden. Man beachte dabei, dass es zwischen den Stoffen nie eine direkte Beziehung gibt. Eine Beziehung verläuft immer über ein Feld. Zwischen Stoffen, die sich berühren, erfolgt die Beziehung z.B. über ein mechanisches Kraftfeld.
Altschullers 76 Standardlösungen
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Klasse 1: |
Synthese und Zerlegung vollständiger Stoff-Feld-Modelle |
Klasse 2: |
Verbessern von Stoff-Feld-Modellen |
Klasse 3: |
Übergang der technischen Systeme zum Obersystem und von der Makro- auf die Mikroebene |
Klasse 4: |
Standardlösungen zur Detektion und Messung |
Klasse 5: |
Anwendungehilfen zur Überwindung physikalischer Widersprüche in technischen Systemen |
Die von Altschuller gefundenen 76 Standardlösungen sind im Buch "Systematisch Lösungen realisieren" anhand von vielen Beispielen leicht verständlich erklärt. Im folgenden ein Auszug daraus über die Klasse 1:
1 |
Synthese und Zerlegung vollständiger Stoff-Feld-Modelle
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1.1 |
Entwickeln von Stoff-Feld-Modellen |
1.1.1 |
Vervollständige ein unvollständiges Stoff-Feld-Modell zu einem Objekt, werden weitere Stoffe und/oder Felder hinzugefügt, um die gewünschte Funktion zu erfüllen. Beispiel: Um Luft zu entstauben, wird mit einem Wirbel ein Zentrifugalfeld eingefügt (Dysons Staubsauger). |
1.1.2 |
Vervollständige ein komplexes Stoff-Feld-Modell durch internes Zufügen von Additiven. (Verändere ein Teil durch Zufügen eines Zusatzstoffes) Beispiel: Geruchlosem Kochgas wird ein starker Geruchsstoff zugefügt, damit es bei unbeabsichtigtem Austreten leicht festgestellt werden kann. |
1.1.3 |
Vervollständige ein komplexes Stoff-Feld-Modell durch Zufügen von Additiven. (Füge einen weiteren Stoff aus der Umgebung zum System) Beispiel: Trage Seifenwasser auf einen defekten Fahrradschlauch auf, um das Leck zu detektieren. |
1.1.4 |
Nutze Ressourcen aus der Umgebung. Beispiel: Die Bodenhaftung eines Rennwagens kann durch aerodynamische Massnahmen (Flügel, Schürzen) verbessert werden. Genutzt wird dabei der umgebende Luftstrom. |
1.1.5 |
Erzeuge weitere Ressourcen durch Veränderung der Systemumgebung und Beispiel: Ein Düsentriebwerk verwendet die umgebende Luft unter Zugabe |
1.1.6 |
Minimum Modus: Nutze überschüssige Aktionen zur Vervollständigung und Beispiel: Beim Tauchlackieren kommt eine grosse Menge Farbe zum Ein- |
1.1.7 |
Maximum Modus: Ist der Überschuss schädlich, versuche ihn auf eine an- Beispiel: Bei einer Spannbetonbrücke wird der Beton mit Stahltrossen vorge- |
1.1.8 |
Selektiver Maximum Modus: Führe zur Komplettierung lokal schützende Beispiele: Die Spitze von Glasampullen lässt man beim Verschliessen aus |
1.2 |
Zerlegen von Stoff-Feld-Modellen |
1.2.1 |
Eliminieren von schädlichen Wirkungen durch das Einfügen einer weiteren Beispiele: Verwendung von Schmiermitteln in Lagern und Scharnieren. |
1.2.2 |
Eliminieren einer schädlichen Wirkung durch das Einfügen modifizierter Beispiele für modifizierte Stoffe: Oberflächenhärten, poröser, oder geschäumter Kunststoff, Verwendung von Eis, statt Wasser, etc. |
1.2.3 |
Lenke die schädliche Wirkung auf einen weniger wichtigen Stoff, oder Ab- Beispiel: Die Ausbreitung eines Buschbrandes kann durch das Ziehen von |
1.2.4 |
Führe ein weiteres Feld zur Kompensation der störende Wirkungen ein (Ge- Beispiel: Schall mit phasenverschobenem Schall auslöschen. |
1.2.5 |
Ausschalten eines magnetischen Einflusses Beispiel: Erhitzen des Gegenstandes über seinen Curiepunkt. |
Beziehungsprobleme:
Die Stoff-Feld-Modelle mit den Standardlösungen helfen uns immer dann weiter, wenn wir in einem System die Interaktion zwischen Elementen oder Teilsystemen verbessern wollen.